© Jürgen Schroeder
© Juergen Schroeder
© Juergen Schroeder
© Juergen Schroeder
© Juergen Schroeder
© Juergen Schroeder
Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet,
Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.
Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz,
für den er sich anstrengt unter der Sonne (Koh 1,2-3).
Mit diesem bekannten Satz wird das Buch des alttestamentlichen Propheten Kohelet eingeleitet. Ein schwäbischer Mundartdichter übersetzt diese Verse folgendermaßen:
Soifablasa, Soifablasa, hot der Prediger gsait,
Soifablasa, Soifablasa, isch älles Blosa.
Wa hasch von ällem, wo d hosch,
wo de drfir abrackersch onter dr Sonn?1
Der lebenserfahrene Prophet Kohelet stellt in seinem Buch die zentrale Frage nach dem Glück. Was ist Glück? Wie kann ein Mensch glücklich sein, wenn alles nur von kurzer Dauer ist und im nächsten Augenblick alles zerplatzen kann wie eine ‚Soifablasa‘. Wie ist ein glückliches Leben möglich im Horizont von Zufälligkeit, Vergänglichkeit und letztendlich in der Perspektive des Todes.
Lohnt es, sich im Leben anzustrengen, wenn früher oder später mit dem Tod ohnehin alles zerbricht und alles Erreichte und Geschaffene sich in ‚Luft auflöst'?
Das Buch Kohelet ist kein Lob der Faulenzer, Müßiggänger oder der selbstzufriedenen Mittelmäßigkeit. Das ist keine Alternative und so billig ist das Glück nicht zu finden! Aber dass Glück und Zufriedenheit sich nicht in materiellen Werten und in irdischem Reichtum realisieren lässt – dies ist für Kohelet ein banale Selbstverständlichkeit.
Von Papst Johannes XXIII stammt das Zitat: 'Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!' Das ist die Richtung, in der die Lösung zu finden sein wird.
Auf dem Hintergrund des Buches Kohelet sucht die diesjährige St. Irmgardisoktav Antworten aus dem Glauben heraus zu geben auf die Frage, wie ein glückliches und zufriedenes Leben gelingen kann!
1. zit. n. Anneliese Hecht, Kath. Bibelwerk e.V.